Collabora Online ist ein Modul der dPhoenix Suite
Open-Source-Office-Paket: Einfach weiterarbeiten
Lesedauer3 min
Die klassischen Office-Anwendungen sind ein zentrales Modul jedes digitalen Arbeitsplatzes. In der dPhoenix-Suite, dem webbasierten digitalen Arbeitsplatz von Dataport, ist nun Collabora Online das integrierte Office-Paket. Dafür kooperiert Dataport mit dem Open-Source-Anbieter Collabora Productivity. Im Interview erklärt Collabora-CEO Michael Meeks, warum die Anwender*innen keine Sorgen vor Kompatibilitätsproblemen haben müssen und welchen zusätzlichen Nutzen das Office-Paket Verwaltungen bringt.
Was ist Collabora Online und welche Rolle spielt es in dPhoenix?
Collabora Online ist eine Office-Suite, die auf einer eigenen Infrastruktur laufen kann. Damit hat die Verwaltung die volle Kontrolle über die Software. Das bedeutet ein höheres Maß an Sicherheit und Flexibilität als bei anderen Office-Paketen. Collabora unterstützt alle wichtigen Dateiformate für Text, Tabellen und Präsentationen. Es bringt alle Dokumentenbearbeitungsfunktionen mit, die man als Nutzer erwartet. Als Modul in dPhoenix ist Collabora Online für die Mitarbeitenden in der öffentlichen Verwaltung die Office-Anwendung, mit der sie in einer webbasierten Umgebung an ihren Dokumenten gemeinsam arbeiten können – und das unter Wahrung der digitalen Souveränität.
Die Umstellung auf eine neue Office-Anwendung ist für viele User eine nicht zu unterschätzende Hürde. Wie sieht es mit der Benutzeroberfläche und der Kompatibilität aus?
Collabora Online hat eine benutzerfreundliche Oberfläche, in der sich die User schnell zu Hause fühlen. Die Office-Anwendung wird bereits von vielen öffentlichen Verwaltungen, Universitäten, Schulen, Krankenhäuser und privaten Unternehmen genutzt, ohne dass dort spezielle Schulungen nötig waren. Wir haben sehr großen Wert auf Kompatibilität mit allen üblichen Dateiformaten gelegt. Insofern sind wir sehr zuversichtlich, dass alle User einfach mit ihren Dateien weiterarbeiten können. Insgesamt sollten die Einstiegshürden sehr niedrig sein.
„Wir haben beim IT-Grundschutz-Check 100 Prozent der Basis- und Standardanforderungen erfüllt."
Inwieweit ist Collabora Online speziell an die Bedürfnisse der öffentlichen Verwaltung angepasst?
Wir arbeiten eng mit Dataport zusammen, um die speziellen Anforderungen der öffentlichen Verwaltung zu erfüllen. Wir haben viele Dokumente und Vorlagen der Nutzer in der öffentlichen Verwaltung analysiert und die Ergebnisse an unsere Entwicklungsabteilung gegeben. Mit wöchentlichen Meetings zwischen unserem Entwicklungsteam und dem Dataport-Projektteam sorgen wir für das nötige Feintuning, um die speziellen Anforderungen der öffentlichen Verwaltung umzusetzen. Ein Beispiel für diesen Feintuning-Prozess ist die Art, wie Collabora Online Tabellen in Textdokumenten behandelt. Wir haben bei der Analyse einige Verwaltungsformulare gefunden, die vor vielen Jahren erstellt wurden und leider ein unpraktisches Darstellungsverhalten einer anderen Office-Suite beinhalten. Auf diesen Vorlagen beruhen nun hunderttausende Verwaltungsdokumente. Das gibt uns nun die Gelegenheit, bei der Kompatibilitätsanpassung diesen Bug mit einigen kleinen Verbesserungen auszumerzen, sodass die Darstellung dieser vielen alten Dokumente verbessert wird.
Eine besondere Anforderung der öffentlichen Verwaltung an ihre Software ist Sicherheit. Wie sind Sie mit diesem Aspekt umgegangen?
Wir haben gemeinsam mit dem dPhoenix Team von Dataport den deutschen IT-Grundschutz Check absolviert. Dabei hat Collaboras IT-Sicherheitskonzept 100 Prozent der Basisanforderungen und auch 100 Prozent der Standard-Anforderungen erfüllt. Der Check umfasst rund 700 Fragen, zum Beispiel zur Entwicklung der Software (interne Richtlinien, Prozesse, Bedrohungsszenarien etc.) oder zur Entwicklungsumgebung (Anti-Malware-Checks, Upgrade-Policy etc.). Alle Auslieferungen wie Container Images oder Steuerungscharts werden von uns digital signiert, um die Authentizität der gelieferten Software zu sichern. Mit diesem hohen Sicherheitsniveau und der Transparenz ist Collabora Online ein absolut passender Baustein für die dPhoenix Suite von Dataport.
Michael Meeks
ist Managing Director von Collabora Productivity. Das britische Unternehmen entwickelt unter anderem das auf Libre Office basierende Collabora Online Office Paket.